Zahlreiche Funde belegen, dass in der Lentinger Flur bereits in vorgeschichtlicher Zeit Menschen lebten. Die Ausläufer der Fränkischen Alb zum Donautal hin mit zahlreichen Quellen boten ideale Voraussetzungen für eine Besiedelung.
Zu Beginn unserer Zeitrechnung gehört das Gebiet um Lenting zum römischen Reich. Der Limes verlief 20 km nördlich. Mit den Alemanneneinfällen beginnt die römische Herrschaft um 260 n. Chr. zu bröckeln.
Der Ort selbst entsteht zur Zeit der bayrischen Landnahme im 6. Jahrhundert, wird aber erst im Salbuch der bayrischen Herzöge 1240 urkundlich erwähnt. 1305 kommt Lenting in den Besitz der Wittelsbacher und gehört seitdem zu Altbayern. Das Wasserschloß mit dazugehöriger Hofmark dient jahrhundertelang mehreren Adelsfamilien als Herrschaftssitz.
Während des 30-jährigen Krieges bei der Belagerung von Ingolstadt durch die Schweden wird Lenting niedergebrannt. Durch die Pest sterben mehr als ein Drittel der 300 Einwohner. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts endet die Adelsherrschaft.
Die Einwohner von Lenting lebten durch Jahrhunderte fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Erst nach 1900 siedelt sich mit der Dampfziegelei der erste Gewerbebetrieb an. Nach dem Ersten Weltkrieg kommen ein Sägewerk und ein landwirtschaftliches Lagerhaus sowie einige Steinbrüche hinzu.
Von 1936 -1938 wird die Autobahn durch das Ortsgebiet gebaut. Der Autobahn-
anschluss Lenting erfolgt aber erst 1976.
Vor dem Zweiten Weltkrieg hat Lenting eine Einwohnerzahl von etwa 800. Mit dem Zuzug von zahlreichen Heimatvertriebenen wird die landwirtschaftlich geprägte Struktur abgelöst. Mitte der 50er Jahre setzt die Entwicklung zu einer stadtrandgeprägten Wohngemeinde ein. Durch Ausweisung von mehreren Baugebieten, verbunden mit infrastrukturellen Maßnahmen wie dem Bau der Wasserversorgungsanlage, der Kanalisation, der Schule, der beiden Kindergärten und des Rathauses verliert Lenting immer mehr seinen dörflichen Charakter. Einheimische und Neubürger finden in der nahen Großstadt Ingolstadt Arbeitsplätze. 1974 wächst die Zahl der Einwohner auf über 3000 an.
Mit der Ansiedlung der Transalpinen Ölleitungsgesellschaft gelingt es 1965 eine Firma nach Lenting zu holen, die durch ihr Steueraufkommen wesentlich zum finanziellen Wohlergehen der Gemeinde beiträgt. Durch die Transalpine Ölleitung wird Erdöl vom italienischen Hafen Triest über die Alpen nach Lenting gepumpt und von da in die Raffinerien Süddeutschlands befördert.
In den 70er Jahren siedelt sich die Firma Kessel an; sie hat sich hauptsächlich auf Abwassertechnik und Kunststoffverarbeitung spezialisiert und ist der größte Arbeitgeber am Ort. Anfang der 90er Jahre wird östlich der Autobahn ein Gewerbegebiet ausgewiesen, in dem sich seitdem mehr als ein Dutzend Betriebe niedergelassen haben.
Nach wie vor ist Lenting begehrt als Wohnort. Die Einwohnerzahl steigt kontinuierlich an und wird in den nächsten Jahren 5000 überschreiten.